der senegal ist ein land in afrika, dass ich mal besucht habe.
es ist mehr lang als breit, wenn man es von der seite betrachtet, aber man könnte auch sagen, es ist mehr breit als lang, wenn man es aus einer anderen position betrachtet.
das liegt eben im auge des betrachters.
es grenzt an den atlantischen ozean im westen und an die sahara im osten. dass der senegal viel dichter am äquator liegt als österreich, machte sich gleich nach der ankunft, durch den sehr großen temperaturanstieg, als wir unser flugzeug verließen, mehr als deutlich.
ich fragte mich ob die eine flasche deospray reichen würde, für die zehn tage aufenthalt in diesem doch sehr merkwürdigen land.
früher dachte ich immer die leute in afrika würden auf dem kopf laufen, weil sie auf der anderen seite der erde leben, doch ich wurde eines besseren belehrt.
vom flughafen fuhren wir mit einer rikscha ins innere des landes, wo wir uns in einer kostengünstigen pension einmieteten.
die eingeborene bevölkerung sah uns mit ihren großen, braunen augen an... aufgrund unserer hellen hautfarbe hielten sie uns wahrscheinlich für götter. leider konnte ich
es nicht herausfinden, da ich in den 10 tagen keine zeit hatte die eigeborenensprache wula-wula zu lernen.sie klingt auch in jedem dorf anders, da es zig verschiedene dialekte gibt.der senegal hat eine relativ junge bevölkerung, was es für mich auch relativ einfach machte mit den menschen in kontakt zu kommen. denn durch die niedrige lebenserwartung waren die leute in meinem alter, schon angesehene personen in der senegalesischen gemeinschaft. die sprachbarriere war zwar nicht leicht zu überbrücken... aber durch nachahmung der gehörten laute, hatte ich die lacher auf meiner seite und konnte schnell freundschaften schließen.
wie ich erwähnt hatte war es sehr warm und die sonne schien unbarmherzig jeden tag, dass ich jeden morgen meine zarte haut mit schichten von sonnencreme bestreichen musste.
das essen war für mich was vollkommen neues, denn die senegalesen kennen kein besteck, die asiaten sind wenigstens noch so minimalistisch und essen mit stäbchen.
im senegal werden einfach die hände zum essen benutzt.
da die hauptnahrungsmittel cous-cous und reis sind, wurde eine ganz spezielle technik entwickelt. man nimmt sich ein bißchen reis/couscous und knetet ihn solange, bis man einen ball oder ein etwas längliches röllchen. das wird mit der rechten, oder wahlweise der linken hand gemacht.mit der anderen hand hält man ein schälchen in dem soßen mit gemüse oder fleisch sind.
mir hat das essen immer geschmeckt.
die kunst im senegal ... der eigentliche grund des besuches ... war für mich sehr faszinierend, da sie sehr viele versteckte, sexuelle aspekte anspielte... ich konnte versteckte codes entdecken, wie sie zum beispiel in homosexuellen kreisen gang und gebe sind.
was der laie wahrscheinlich gar nicht sieht, wurde mir erstaunterweise sehr schnell bewusst.
der künstler an sich muss im senegal auch eher auf hintergründige anspielungen ausweichen, als auf plakative Direktheit, da der Islam das öffentliche-soziale gefüge bestimmt.jeder weiß, dass diese religion alles andere als offen für freizügigkeit ist und steinigungen von ehebrecherinnen immer noch auf der tagesordnung stehen.
das bildungsniveau ist sehr gering und es gibt kein bewußtsein für verhütung und sexuell übertragbare krankheiten. das spiegelt sich auch darin wieder, dass das bevölkerungswachstum bei 2,7% liegt und etwa 58% jünger als 20 jahre ist.verhütungsmittel ist für senegalesen wohl immer noch ein fremdwort. wo wieder das eine zum anderen führt. da auch der senegal nicht von der aidswelle verschont geblieben ist.ein großes problem ist eben die fehlende bildung (67%prozent analphabeten)
es war schon sehr beeindruckend, afrika mal aus der nähe zu sehen. affen, die nachts die mülltonnen durchwühlen; spinnen, so groß wie handflächen in der toilette und rosa salzberge, die ganze landstriche unfruchtbar machten.
anfang das vorherigen jahrhunderts war der senegal eine deutsche kolonie.
besonders ortsnamen wie NeuFriedrichshain oder wilhelmstadt sind mir bei unseren fahrten durch den busch immer wieder aufgefallen.
im großen und ganzen war es für mich eine echte lebenserfahrung, die meinen horizont unglaublich erweitert hat.
ich kann jedem nur empfehlen nach afrika zu fahren... die wiege der menschheit!