Dienstag, März 20, 2012

schweiß und tränen

das training ist hart.
ich muss schon sagen ich habs mir einfacher vorgestellt.
eigentlich hab ich mir gar nichts vorgestellt.
aber wer A sagt und so weiter...
mein wecker klingelt jeden morgen punkt sechs und viertel nach sieben beginnt der unterricht in der shala (übungsraum).
wir ommen 5 mal und singen dann das gebet.
dann geht der spass erst richtig los...
zum aufwärmen gibts sonnengrüße mit irrsinnigen breathlocks(atemanhalten)
zu anfang dachte ich, ich sterbe gleich.
mittlerweile fühlt es sich nur noch so an als würde ich explodieren.
nach ca. 10 minuten läuft mir dann der schweiß in strömen an allen körperteilen herunter.
man kann sich das so vorstellen als würde man unter der dusche stehen.
das hört dann auch für die folgenden 2 stunden nicht auf.
aber gut das ist jedenfalls für mich nichts neues.
meine mityogis sind da immer wieder sehr überrascht von.
aber das war ja schon immer mein reden...
in indien ist eben so heiß, wie in einem durchschnittlichen hot yoga studio...
die haltungen sind sehr anstrengend und ungewohnt.
auch diejenigen, die ich schon lange praktiziere werden hier mit ganz anderen ansätzen unterrichtet, so dass ich sie im prinzip noch mal alle neu lernen muss...
halleluja!
nach 2 stunden tief durch die schmerzen atmen, gibt es dann 5 minuten shavasana und danach geht es dann gleich weiter mit pranayama.
pranayama bedeutet atemkontrolle.
das heißt man sitzt eine stunde lang im schneidersitz ganz still und konzentriert sich auf jeden einzelnen atemzug.
natürlich mit geschlossenen augen, ohne sich zu bewegen und der atem sollte auch geräushlos sein.
4 zähler ein und 6 zähler aus.
mal über beide nasenlöcher, mal nur links, mal nur rechts, mal rechts und links abwechselnd.
schwieriger wirds dann schon, wenn man dann auch noch den atem zwischendurch anhalten muss...
oder wenn einem die beine einschlafen...
naja irgendwann ist dann auch das vorbei und pünktlich gegen elf darf man dann endlich raus in die heiße
mittagssonne, wo natürlich fröhlich weitergeschwitzt wird.
dazu sei noch erwähnt, dass während der übungszeit und eine halbe stunde nachher nicht getrunken werden darf.
also rennen nach der klasse alle zum nächsten kokosnussmann um sich erstmal 4-5 frische kokosnüsse hinter die binde zu kippen.
danach gleich weiter zum zuckerrohrsaftmann für die gleiche prozedur.
ist beides unglaublich lecker...
ich habe auch schon eine leichte abhängigkeit entwickelt.
in der mittagshitze kann man dann auch relativ wenig machen, außer sich aufs bett legen den ventilator anzuschalten und zu dösen.
seit heute mach ich mit roger nachmittags auch noch handstandtraining.
anstrengend...
ab halb sechs dann noch mal 2 stunden in der shala zur rückwärtsbeugenklasse.
da fängt dann meistens eins von den mädchen an zu heulen, weils so weh tut, wenn der lehrer sie in die haltung drückt oder zieht.
naja heute hat eine geheult, weil sie nicht so trainieren durft wie sie wollte.
hatte wohl ne muskelzerrung.
naja kommt vor.
ohnr schmerz kein preis.
voll das bootcamp hier.
aber ich für meine fälle steh total drauf, genau das was ich brauche.
pushing the limits as far as it's possible.
vinay der lehrer sagt zu mir immer : "it's available!"
macht dann eine rückwärtsbeuge, steckt seinen kopf zwischen den knie hindurch und schaut eine dabei lässig an.
soviel dazu...
ich hab noch 7 1/2 stunden bis zum aufstehen...
in dem sinne gute nacht!