Sonntag, Juni 17, 2012

crazy kathmandu

so ich versuche jetzt mal ein wenig ausfuehrlicher zu berichten.
obwohl die tastatur mich wahnsinning macht und auch gerade mal wieder stromausfall ist
wie die meiste zeit des tages
das letzte mal war ich ja noch in pokhara
vom annapurna trek zurueck
und da will ich einfach mal anknuepfen
also ich bin auf 4130m gewandert
in acht tagen oder so
das war uebrigens bestzeit
insgesamt ungefaehr hundert km
das macht nach adam riese fast 12 km pro tag
zuzueglich des hoehenunterschieds
aber ich will jetzt nicht anfangen zu prahlen...
ich bin also in nepal angekommen und in pokhara gelandet
das ist genau in der mitte nepals und liegt am fusse des annapurna massivs
das annapurna massiv ist so ungefaehr 40 km lang und und 20 breit
mal grob geschaetzt und hat vielleicht 10 gipfel, die hoeher als 7000 m sind ( auch grob geschaetzt)
jedenfalls hab ich auf einem umtrunk in pokhara einen netten nepalesischen kellner kennengelernt, der sich mir als guide anbot, alleine war ich mir dann doch ein bisschen unsicher
innerhalb von 2 tagen hatten wir dann auch die ausruestung zusammen
man kann eigentlich fast alles was man braucht mieten oder auch zur not kaufen
und dann sind wir losgewandert
montag nachmittag
der erste abschnitt war sehr kurz aber er bestand daraus auf 1500m hochzuklettern
nunja nicht unbedingt klettern
in nepal gibt es treppen
das bergwandern besteht also zum groessten teil aus treppensteigen
nach kurzer zeit treppensteigen mit meinem grossen backpack
hab ich gedacht ich muss sterben
es war dann doch anstrengender als ich dachte
wir haben fuer achthundert hoehenmeter dann auch ungefaehr drei stunden gebraucht
oben angekommen war ich wirklich sehr froh
und bin auch gleich nochmal meine ausruestung durchgegangen, um zu schauen, was ich denn alles nicht brauche und zuruecklassen kann
auf dem rueckweg kann man ja alles wieder abholen...
den ersten abend verbrachten wir also in einem guesthouse in sarangkot
einem kleinen bergdorf hoch ueber pokhara
am naechsten morgen hiess es dann sehr frueh aufstehen
der sonnenaufgang war gegen fuenf
leider war es wolkig und man konnte die berge nicht sehen
also weiter wandern
mit dem bus
weil mein rucksack immernoch sehr schwer war
 mein guide (sunil) hat mich dann auch ueberredet die rucksaecke zu tauschen
ok
sunil = 1,70 und 50 kg
traegt also meinen riesenrucksack durch den himalaya
ich trage seinen
in seinem rucksack war glaub ich eine hose und ein paar zigaretten schachteln
also konnte ich auch einigermassen mit ihm schritt halten
die nepalis sind ja in den bergen sehr flink
oft kam es vor, dass ich schweisstriefend und ausser atem an einer huegelspitze ankam waehrend sunil schon seit einer viertelstunde in der sonne lag und zigarettenrauchend auf mich wartete
das ganze zog sich dann ueber mehrere tage hin
wobei ich sagen muss, dass ich mit jedem tag fitter wurde
nach 3 tagen rauf und runter kamen wir dann endlich an die klimagrenze
so ungefaehr bei 3000 m
wo es dann langsam anfaengt etwas kuehler zu werden
vorher sind wir durch bergdschungelwaelder und terassenfelder gewandert
sehr malerisch!
kurz vor der herberge (ca. 1 stunde fussmarsch)
erwischte uns dann der regen
REGEN
regen wie man ihn in deutschland nur von sommerunwettern kennt
steht in der monsunzeit hier auf der tagesordnung
das heisst, innerhalb kuerzester zeit war ich trotz regencape nass bis auf die knochen
und da es dann nachts auch richtig schoen kalt wurde, trocknete natuerlich nix
am naechsten morgen dann also schoen in die nassen klamotten und weitergewandert
ein naturschauspiel jagte das andere
ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll
je hoeher wir kamen, desto besser konnte man dann auch die schneebedeckten gipfel sehen
bis wir schliesslich direkt unter ihnen herumwanderten
wolken trieben jeden nachmittag aus den tiefebenen heran und brachten regen
so war es also am besten frueh morgens loszuwandern und gegen nachmittags seine herberge zu suchen
an tag 5 erreichten wir dann endlich das basecamp
bei wolken und regen
also berge waren nicht zu sehen
eher so als ob man durch die schottische hochebene bei dichtem nebel wandert
morgens hiess es dann wieder um 5 aufstehen und den sonnenaufgang anschauen
als ich aus meinem zimmer trat, konnte ich es kaum glauben
der himmel strahlend blau
und ich stehe mitten in einem riesigen talkessel umzingelt von 8000 m hohen bergen
wahnsinn!
es war noch halb dunkel, als langsam die bergspitzen in einem goldenen licht zu leuchten beginnen
du stehst einfach nur da und staunst
das ganze spektakel dauerte dann ungefaehr 2 stunden
ich habe unzaehlige fotos gemacht
und als die sonne dann ueber die bergspitzen aufstieg
war alles in helles weisses licht getaucht
eine erfahrung die man nicht so schnell vergisst...
ich war dann auch ziemlich geflasht
wir haben uns gegen acht an den abstieg gemacht
sehr ergeizig wie ich nunmal bin wollte ich den abstieg natuerlich in bestzeit machen
und wir sind dann den ganzen tag nach unten gewandert
mein guide wollte eigentlich um 15 uhr feierabend machen
aber ich hab ihn dann noch 2 stunden weitergescheucht, weil ich unbedingt zu den heissen quellen wollte
tja
das hat mir dann das genick gebrochen
nach 2 stunden weiterwandern
bekam ich solchen muskelkater, dass ich kaum noch laufen konnte
meine oberschenkel haben geschrien
und das einzige was mir uebrig blieb, war mich in die heissen quellen zu legen und mich nicht mehr zu bewegen
am naechsten tag hatte ich immernoch muskelkater
also nochmal heisse quellen am morgen
so geil
ich hab da bestimmt ne stunde drinnengelegen
leider keine fotos aber einer der besten plaetze auf meiner gesamten bisherigen reise
also gegen mittag war ich dann fertig mit den heissen quellen und bin mit muskelkater weitergewandert
es war nicht gerade angenehm
als wir dann endlich irgendwann wieder befestigte strassen erreichten, sind wir auf den naechsten jeep aufgesprungen und "nach hause" gefahren
in pokhara hab ich dann noch 2 tage gechillt und nix gemacht
und bin dann luxurioeserweise nach kathmandu geflogen, wo ich jetzt seit 3 tagen bin
 ***
der dreckigste ort der welt
oder einer der
die luft ist so verschmutzt, dass einem die augen anfangen zu traenen
das militaer ist offensichtlich an der macht
die menschen betteln sich durch den tag, wenn sie nicht versuchen dir irgendeinenen scheiss anzudrehen
 naja dazu dann mehr im naechsten bericht
bis dahin
namaste!

Dienstag, Juni 12, 2012

quietsch

ich bin wieder da
mir gehts gut
ich habe tausendfachen muskelkater
ich war auf 4130m und habe mir die achttausender des himalaya angeschaut
spaeter mehr...

Montag, Juni 04, 2012

Annapurna Sanctuary

so es ist mal wieder zeit fuer einen blogeintrag
eigentlich wollte ich das ja oefter machen 
aber die traegheit...
ich muss mal kurz nachschauen, was ich als letztes geschrieben hab, damit ich dort wieder anknuepfen kann 
und ihr nicht den faden verliert
...
ah ok ich war gerade in varanasi angekommen.
gut das ist nun auch schon wieder eine weile her und einiges ist passiert
varanasi
war krass
sehr intensiv
und einer der magischten orte, die ich bis jetzt erlebt habe
jeden tag werden dort unzaehlige tote verbrannt
auf scheiterhaufen, direkt am Ganges
es ist die stadt der goetter oder auch die stadt des lebens
so wird sie jedenfalls genannt
staendig pilgern menschen nach varanasi, um im ihr rituelles bad im ganges zu nehmen
wer nach varanasi geht, wird von all seinen suenden reingewaschen
ich war zwar in varanasi aber in den ganges bin ich nun doch nicht gegangen
das war mir ein bisschen zu gruselig
zumal man nicht alle verbrennt
schwangere frauen, kinder, heilige maenner und schlangenbissopfer werden in einem sack einfach in den fluss geworfen
die brauchen nicht verbrannt zu werden, weil ihre seele schon befreit ist
soviel dazu...
es waren tagsueber temperaturen zwischen 45 und 48 grad
nachts ueber 30
wer mich kennt, wird sich vorstellen koennen, dass ich die meiste zeit ein wandernder wasserfall war
naja nicht so schlimm
es ist eigentlich so heiss gewesen, dass der ganze schweiss augenblicklich wieder verdunstete
nur nachts war es ein bisschen kuehler und man hat sozusagen in einem schweissgetraenkten laken geschlafen
ungeziefer gabs auch nicht grossartig ausser ein paar ameisen
aber die stadt war an sich schon ziemlich geruchsintensiv
ich hab es geschafft waehrend meines aufenthalts nur einmal in einen kuhfladen zu treten
mit sandalen...
ich bin ein paar mal abgezogen worden
aber hab meine lektionen gelernt
obwohl ich sagen muss, dass die hier alle richtig gut darin sind einen uebers ohr zu hauen
die meiste zeit bin ich ziemlich misstrauisch und spaetestens varanasi hat mich gelehrt, mich nicht mehr auf der strasse in gespraeche mit leuten einzulassen
das letzte gespraech hat damit geendet, dass ich einen paschminaschal fuer umgerechnet 35 euro gekauft habe...
ich... und paschminaschal...
irgendwas stimmt da nicht
naja
varanasi und seine 45 grad liegen nun also hinter mir
es gibt bestimmt noch eine menge zu erzaehlen aber das wuerde jetzt stunden dauern
auf facebook gibt es seit gestern uebrigens auch endlich die fotos
mumbai und varanasi
die letzten beiden stationen
ich habe mich seit bangalore auf durchschnittlich fuenf tage aufenthalt pro ort eingepegelt und finde das eigentlich ganz gut
man hat genug zeit alles kennenzulernen und um festzustellen, ob es einem gefaellt oder nicht
bis jetzt hat es mir aber ueberall ganz gut gefallen
also...
ich bin von varanasi weitergezogen
mit dem nachtbus nach gorakhpur
und von gorakphur mit dem bus nach sunauli
sunauli ist eine kleine stadt an der grenze zu nepal
von dort aus muss man dann zu fuss ueber die grenze, um dort wieder in einen bus zu steigen und weiterzu fahren
ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube in nepal gibt es keine eisenbahn
auf dem trip habe ich uebrigens auch noch drei australier kennengelernt
besser gesagt im nachtzug nach gorakhpur
ich bin ja jetzt dazu uebergegangen, mir meine zugtickets immer am foreigners office zu holen
da steht man nicht in der indischen schlange und es gibt aircondition
also steh ich dann abends in varanasi am bahnhof mit meinem ticket in der hand am zug und hab natuerlich keine ahnung wo mein platz ist
steig einfach ein und fahr los
nach vielem hin und her und trara
wurde ich an der naechsten station wieder rausgeschmissen
weil ich in der falschen klasse war
dann war ich in der richtigen klasse
hatte aber keine ahnung wo mein sitz war und alles war dunkel
also hab ich mein hilflos gesicht aufgesetzt und mich an den naechsten mann in uniform gewandt, der den gang entlang kam
hab mein ticket gezeigt und gefragt wo mein platz ist?
innerhalb kuerzester zeit hat sich daraufhin eine ansammlung von menschen um mich herum aus dem nichts manifestiert, die alle sehr eifrig anfingen durch den zug zu laufen um nach meinem bett zu suchen
war ja ein nachtzug
letztendlich hatte sich der harte kern bestehend aus fuenf leuten kristallisiert:
ein sadhu (heiliger mann in voller montur), ein schuljunge, ein soldat, ein businessman und der schaffner
mit diesen 5 als entourage wurde ich samt grossem rucksack durch die engen gaenge des schlafwagens geschoben... natuerlich wurde auch waehrend dieser prozession ein grosses trara gemacht, so dass alle ploetzlich aufwachten, um an der schlafplatzparade teilzunehmen
anscheinend ist das die indische natur
aus einer muecke einen elefanten zu machen
jedenfalls kam ich dann zu meiner pritsche auf der es sich schon ein dicker inder gemuetlich gemacht hat
der wurde natuerlich auch mit viel ach und krach aus dem bett geschmissen
und dann durfte ich endlich auf meinem bett platznehmen
nebenbei hab ich dann auch die 3 australier kennengelernt, die das ganze schauspiel auch mehr oder weniger amuesiert beobachtet hatten
wir sind dann auch zusammen weiter gezogen
eigentlich wollte ich ja urspruenglich nach kathmandu
und von dort aus schauen was so geht
aber dann an der grenze, haben wir uns entschieden nach pokhara zu fahren, weil es angeblich dichter waere
naja
das ganze hat ewigkeiten gedauert
in einem sehr engen bus mit einem todessehnsuechtigen fahrer
wir haben zwischendurch irgendwann neben einem traktor oder trecker angehalten und die busleute
(es sind ja immer irgendwie so an die 5 leute die auf einem bus mitfahren und arbeiten)
haben vom treckeranhaenger saecke aufs busdach geladen, wo auch unsere rucksaecke festgeschnallt waren
das merkwuerdige war, dass sich diese saecke bewegt haben
und wie sich dann herausstellte waren schweine in den saecken eingeschnuert
ich muss das jetzt nicht kommentieren
da kann sich jeder selbst seine meinung bilden
jedenfalls wurden unsere rucksaecke und taschen dann in den bus gebracht und im gang abgestellt
der ganze busdachgepaecktraeger wurde also mit einem anhaenger lebendener schweine vollgepackt
und dann gings weiter
die ganze fahrt dauerte von mittags um 12 bis abends um 10
in einem schweinetransporterbus durch nepal
ewigkeiten...
aber das ist auch schon wieder fast vergessen, da ich jetzt ja auch schon wieder 4 Tage in pokhara bin
pokhara ist ungefaehr in der mitte nepals und liegt am fusse des himalaya
genauer gesagt am fusse des annapurna-massivs
diese bergkette ist 40 km lang und an den hoechsten gipfeln ueber 8000m hoch
und da geh ich heute abend hin
besser gesagt ich gehe los
denn der weg dorthin oder auch der aufstieg dauert 7 tage und der abstieg dauert 3 Tage
so gott will
mein rucksack ist gepackt
ich warte nur noch darauf, dass meine kreditkarte geladen wird
und dann kanns losgehen